Starnberg

„Dieses Engagement für Mohamed war das Beste was uns in den letzten 15 Jahren passiert ist“, sagt Michael Finkenzeller, Ehrenamtlicher aus dem Landkreis Starnberg.

Mohamed Khalil kam mit 16 Jahren nach Deutschland. In seiner Heimat Sierra Leone wurde er als Kindersoldat zwangsrekrutiert. In einer Jugendhilfeeinrichtung für minderjährige Geflüchtete begann er mit den ehrenamtlichen Atemtherapeuten Eva Niklasch und Michael Finkenzeller aus Wessling eine intensive Auseinandersetzung mit seinen Schuldgefühlen und Erinnerungen. 

Inzwischen sind sie seine besten Freunde. „Wir kennen uns seit 13 Jahren und haben eine sehr enge Beziehung. Bei ihnen fühle ich mich wohl.“ Mittlerweile ist Mohamed Khalil erfolgreich als Ingenieur für Elektrotechnik in einer renommierten deutschen Autofirma in München tätig. Gemeinsam mit seinen Bezugseltern startete er das Projekt Severino Waters in dem er Brunnen in Sierra Leone baut und den Menschen dort Zugang zu sauberem Trinkwasser verschafft. (www.severinowaters.de) 

Fotos:  Wilfried Feder

„Es bereitet mir einfach Freude, Menschen, die so motiviert sind, zu unterstützen.“, sagt Hannelore Almus, Helferkreiskoordinatorin aus Andechs im Landkreis Starnberg.

Herr Abraha hat seine Ausbildung als Maurer erfolgreich absolviert und arbeitet nun in der Gemeinde Andechs, in der er und seine Familie leben.

Seine Frau Semhar Arefayne ist ausgebildete Pflegefachkrafthelferin und wird nach ihrer 1 jährigen Elternzeit wieder im Pflegebereich tätig werden. Sogar eine weitere Ausbildung als Pflegefachkraft strebt sie Anfang nächsten Jahres an.

Semhar und Gerry trafen sich im Flüchtlingscamp im Sudan, nachdem sie von der eritreischen Militärdiktatur flohen. Gemeinsame wollten sie sich eine bessere Zukunft aufbauen. Doch sie konnten nicht gleichzeitig den Weg antreten. Frau Almus half in Deutschland die beiden zusammen zu bringen. „Wir verdanken ihr so viel“, sagt Frau Arefayne.

Fotos: Wilfried Feder

Lilo und Karl- Heinz Schellong aus Tutzing begleiten Hussain seit 2016. „Ich habe mit ihm Deutsch geübt und ihn während seiner Ausbildung beim Lernen unterstützt. Mein Mann war und ist für den Spaß zuständig.“ sagt die Ehrenamtliche augenzwinkernd. Inzwischen ist Hussain Nazari ausgebildeter Bäckereifachverkäufer, arbeitet in einer bekannten Biobäckerei in München und hat seinen Führerschein gemacht. „ Sie haben mir so viel geholfen.“ Dank der Unterstützung des Tutzinger Helferkreises konnte sein jüngerer Brüder Qasem Nazari in den Landkreis Starnberg und damit in seine Nähe umverteilt werden. Qasem befindet sich im 2. Lehrjahr einer dualen Ausbildung zum Fachinformatiker für Systemintegration. 

Fotos: Wilfried Feder


 
„In Afghanistan war ich nur kurz in der Schule und ich hatte deswegen Angst eine Ausbildung auf Deutsch zu machen.“ sagt Karimi Noorullah. Die pensionierte Lehrerin Barbara Goebel aus Feldafing lernte 2 bis 3 Mal in der Woche mit ihm, gab ihm Tipps, die ihm halfen seine vielen Sorgen zu überwinden, half beim Bewerbungen schreiben und freut sich nun gemeinsam mit ihm über das, was er erreicht hat. Nach seiner erfolgreichen Ausbildung bei der DB ist er heute Leiter des Bordrestaurants und reist viel durch Europa. „Ich möchte nun auch anderen etwas zurückgeben“ ist das Fazit des Afghanen. 

Fotos: Wilfried Feder

Alles fing an mit Dr. Irmgards Angebot Stricken zu lernen. Rahima blieb bis zum Schluss dabei. Eine Freundschaft entstand. Rahima Arian aus Afghanistan absolvierte in Starnberg als alleinerziehende Mutter eine Ausbildung zur Heilerziehungspflegehelferin. 

„Sie ist richtig selbstbewusst geworden.“, sagt die Helferin aus Pöcking im Landkreis Starnberg, die ihr von Anfang an zur Seite stand. Jetzt steht die Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin an. „Ich liebe es mit Kindern zu arbeiten. In Afghanistan hätte ich von einer solchen Perspektive im Leben nicht zu träumen gewagt.“

Fotos: Wilfried Feder

Anna Schultheiss, Helferkreiskoordinatorin aus Feldafing begleitet seit langem sehr engagiert viele Geflüchtete in ihrer Gemeinde. Aber die Familie Mohamadi aus Afghanistan steht ihr besonders nah. „Sie sind wirklich toll und so hilfsbereit.“ Das Engagement für die älteste Tochter Tahere Mohamadi hat sich ebenfalls gelohnt. Sie ist bereits im dritten Ausbildungsjahr als Zahnmedizinische Fachangestellte. „Ich konnte Anna immer zu Allem befragen. Sie erklärt und hilft uns immer“, sagt Tahere strahlend.